1268 - Die Tiermeister von Nagath by Peter Griese

1268 - Die Tiermeister von Nagath by Peter Griese

Autor:Peter Griese [Griese, Peter ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-12-01T01:00:00+00:00


6.

Fünfter Tag: Ronald Tekener hatte es so eingerichtet, daß an jedem neuen Nagath-Morgen nach dem Frühstück eine Lagebesprechung mit den wichtigsten Vironauten stattfand. Er selbst leitete diese Versammlungen.

Neuigkeiten gab es an diesem Morgen nicht. Das Virenschiff hatte zwar die Fehler und Schäden an sich selbst weitgehend lokalisiert, aber auch festgestellt, daß es aus sich heraus keine Reparatur durchführen konnte. Für den Aktivatorträger und seine Vironauten bedeutete das, daß man in jedem Fall die vollen 40 Tage der Minimumphase Cepors abwarten mußte, um dann auf die Hilfe der anderen Virenschiffe zu hoffen. Damit war aber ein weiterer Punkt der Unsicherheit angesprochen, denn es war unbestätigt, ob der Hilferuf beim Absturz überhaupt Bully oder Roi oder ein anderes Schiff erreicht hatte.

Die Natur des Planeten hatte sich nach den ersten beiden sehr heftigen Angriffen wieder beruhigt. Es hatte keine weiteren Attacken mehr gegeben, aber auch die nagathischen Echsenwesen hatten sich nicht mehr gezeigt. Da die Erkundung sich wegen des Ausfalls der Beiboote auf die Vironauten selbst beschränkte, hatte man nur die nähere Umgebung des ungewollten Landeplatzes in Augenschein genommen. Etwas Erwähnenswertes war dabei nicht entdeckt worden.

Jennifer Thyrons Sorge galt in erster Linie dem ihr anvertrauten Anti-Mädchen Pathythia Baal. Seit dem nächtlichen Farbenzauber und der kurzen Information hatten sie jedoch kein Lebenszeichen mehr von ihr erhalten.

In einem Sektor der LASHAT waren zwei Dutzend Vironauten damit befaßt, normale Roboter zu bauen. Vi half dabei mit allen verfügbaren Mitteln und Kenntnissen. In ein oder zwei Tagen würde man die ersten Prototypen testen können.

„Wir starten heute eine erste größere Erkundungsexpedition", teilte Tekener seinen Zuhörern mit. „Ich habe die Herumhockerei in der LASHAT satt. Wir besitzen zwar nur ein paar relativ primitive Waffen, weil die hochwertigen Strahler nicht oder nur fehlerhaft funktionieren, aber ich denke, daß das ausreicht. Das Kommando besteht aus mir und neun Freiwilligen. Start ist gegen Mittag. Jennifer führt das Kommando während meiner Abwesenheit."

„Es kommt jemand", meldete sich Vi.

Sie projizierte ein Bild des nahen Waldrands in den Raum. Ein riesiger Dinosaurier brach aus dem Unterholz. Auf seinem Rücken hockten zwei kleinere Inguanodonten von dem Typ, hinter dem man die intelligenten Nagather vermutete. Der vordere der beiden Burschen schwenkte etwas Weißes, das am Ende eines langen Stabes befestigt war.

„Ein Parlamentär", dachte der Smiler laut. „Unsere Unbekannten sind wohl einsichtig geworden."

„Oder neugierig", vermutete Jennifer. „Es kann sich natürlich auch um eine Falle handeln."

„Ich gehe hinaus", entschied Tekener spontan, „um sie zu empfangen."

„Vielleicht brauchst du eine Spezialistin für Fremdrassenpsychologie und Überlebenstechnik", sagte seine Frau. „Ich komme mit."

Ihr Ton erlaubte keinen Widerspruch. Tek konnte Jenny verstehen, denn ihre Geduld war in besonderem Maß auf die Folter gespannt worden.

„Ich empfehle euch, die LASHAT nicht weiter als zehn Meter zu verlassen", meldete sich die dunkle Vishna-Stimme des Virenschiffs. „Jenseits dieses Limits habe ich kaum noch Möglichkeiten zum Eingreifen."

„Wir passen schon auf." Tek winkte ab. „Befördere uns an einen Ort, der dir angenehm ist. Wir werden uns nicht von der Stelle rühren, wenn es nicht unbedingt sein muß."

Als sie außerhalb des Schiffes auf dem Planetenboden standen, war der Riesensaurier nur zwanzig Meter entfernt.



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